Die Verwendung von Fetten und Ölen in Tierfutter trägt nicht nur zur Energiedichte der Ernährung bei, sondern auch zur Versorgung mit essenziellen Fettsäuren und fettlöslichen Vitaminen. Ihre hohe Anfälligkeit für oxidativen Abbau stellt jedoch eine erhebliche Herausforderung für die langfristige Aufrechterhaltung der Futterqualität dar. Die Oxidation von Fetten führt zur Bildung schädlicher Verbindungen, verringert die Nährstoffverfügbarkeit und beeinträchtigt sowohl die Leistungsfähigkeit der Tiere als auch die Produktstabilität. Dies ist besonders relevant in modernen Rezepturen für die Tierernährung, wo Nebenprodukte wie saure Öle (AO) und Fettsäuredestillate (FAD) aus wirtschaftlichen und Nachhaltigkeitsgründen zunehmend verwendet werden.
Dieser Artikel untersucht, warum Oxidation auftritt, wie sie sich auf die Futtermittelqualität auswirkt und was wir dagegen tun können.
Warum Fette und Öle in Tierfutter oxidationsgefährdet sind
Fette und Öle sind chemisch instabil und oxidieren leicht. Die Einwirkung von Umweltfaktoren wie Hitze, Licht und Metallionen kann die Lipidperoxidation beschleunigen und eine Kettenreaktion auslösen, die die Qualität des Fetts mit der Zeit verschlechtert.
Die Oxidation von Fettsäuren beginnt, wenn die ungesättigten Fettsäuren mit Sauerstoff reagieren und instabile Hydroperoxide bilden. Diese primären Oxidationsprodukte zerfallen schnell zu sekundären Verbindungen wie Aldehyden und Ketonen, die zu Fehlaromen, Nährwertverlust und potenzieller Toxizität beitragen.
Das Oxidationsrisiko ist nicht auf bestimmte Lipidarten beschränkt, sondern steigt mit der Verwendung von AO und FAD, Nebenprodukten der Pflanzenölraffination, die oft höhere Gehalte an freien Fettsäuren und prooxidativen Rückständen enthalten.
Darüber hinaus können unterschiedliche Lagerbedingungen, Handhabungspraktiken und das Vorhandensein von Spurenverunreinigungen die Oxidationsrate erheblich beeinflussen. Ohne geeignete Stabilisierung können selbst hochwertige Lipide schnell zerfallen, was die Konsistenz und Sicherheit des Futtermittels beeinträchtigt und die Futtermittelversorgungskette gefährdet.
Wie Lipidoxidation die Futtermittelqualität und Haltbarkeit beeinflusst
Bei der Oxidation durchlaufen Fette chemische Veränderungen, die ihre ernährungsphysiologischen und funktionellen Eigenschaften drastisch verändern können. Eine der wichtigsten Folgen ist der Verlust essenzieller Fettsäuren und fettlöslicher Vitamine wie Tocopherole (Vitamin E), die eine schützende Rolle gegen oxidative Schäden spielen. Die Oxidation von Fetten führt nicht nur zu einem verringerten Energiewert, sondern auch zur Bildung potenziell toxischer Verbindungen wie Aldehyde und Ketone, die sich negativ auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit der Tiere auswirken können.
Studien haben gezeigt, dass Futtermittel, die oxidierte Öle enthalten, die Fettverdaulichkeit beeinträchtigen können, insbesondere in Verbindung mit hochmolekularen Polymerverbindungen. Diese Verbindungen widerstehen dem enzymatischen Abbau, wodurch die Nährstoffaufnahme verringert wird und es zu Stoffwechselstress bei Tieren kommen kann. Darüber hinaus wurde eine längere Fütterung mit oxidierten Fetten mit einer verringerten Wachstumsleistung und einer verminderten Oxidationsstabilität in tierischen Produkten wie Fleisch und Eiern in Verbindung gebracht.
Die Auswirkungen auf die Haltbarkeit von Tierfutter sind ebenso besorgniserregend. Mit fortschreitender Oxidation nimmt die Futterqualität ab. Fette entwickeln Fremdgerüche und -geschmäcker, was zu Ranzigkeit führt, sie weniger schmackhaft macht und die Futterverweigerung erhöht. Dies wiederum stört das Fressverhalten und beeinträchtigt die Produktivität, insbesondere bei Arten, die sehr empfindlich auf die sensorische Qualität des Futters reagieren.
Natürliche Antioxidantien und bewährte Verfahren zur Verhinderung der Lipidoxidation in Tierfutter
Die Industrie setzt zunehmend auf natürliche Antioxidantien wie Tocopherole, natürliche Formen von Vitamin E aus Pflanzenölen, zum Schutz von Fetten und Ölen in Tierfutter. Diese Verbindungen unterbrechen die Oxidationskette, indem sie freie Radikale abfangen, wodurch ungesättigte Fettsäuren stabilisiert und der Nährwert erhalten bleibt. Sie sind in Lipidmedien gut löslich und können in den Produktionsprozess eingebracht werden.
Bei Geflügel kommt es bei einer Ernährung, die reich an ungesättigten Fettsäuren ist (6 % Leinsamen oder 10 % Fischöl), zu einer starken Verringerung des Vitamin-E-Gehalts im Gewebe, während die Lipidperoxidation deutlich ansteigt, wenn die Versorgung mit Vitamin E über die Nahrung unzureichend ist [1].
Natürliche Antioxidantien sind besonders relevant für die Stabilisierung von AO und FAD, die aufgrund ihrer Nachhaltigkeitsvorteile zunehmend eingesetzt werden. Diese Nebenprodukte aus der Raffination sind kostengünstig und unterstützen Kreislaufwirtschaftsmodelle, erfordern jedoch aufgrund ihrer Instabilität maßgeschneiderte Antioxidationsstrategien. Die botanische Herkunft des Fettes, wie Soja, Sonnenblume oder Palme, beeinflusst ebenfalls die Art und Konzentration der benötigten Antioxidantien.
Im Gegensatz zu synthetischen Antioxidantien sind Tocopherole in allen globalen Rechtsrahmen für die Verwendung in der Tierernährung zugelassen.
Bei Btsa haben wir uns der Bereitstellung zuverlässiger natürlicher Antioxidantien für die Tierernährung verschrieben. Wir haben ein Portfolio an Lösungen auf Tocopherolbasis entwickelt, die speziell für den Futtermittelbereich formuliert sind.
Oxabiol® ist ein Antioxidans auf Tocopherolbasis, das durch den Schutz vor oxidativer Ranzigkeit eine längere Haltbarkeit von Tierfutter gewährleistet.
Unsere Lösungen tragen nicht nur zur Verlängerung der Haltbarkeit bei, sondern sorgen auch für eine gleichbleibende Nährstoffversorgung und eine bessere Leistung der Tiere. Wir orientieren uns an den Anforderungen der Industrie und arbeiten jeden Tag daran, den Herstellern das Leben zu erleichtern.
Quellen
[1] Urso UR, Dahlke F, Maiorka A, Bueno IJ, Schneider AF, Surek D, Rocha C. Vitamin E and selenium in broiler breeder diets: Effect on live performance, hatching process, and chick quality. Poult Sci. 2015 May;94(5):976-83. doi: 10.3382/ps/pev042.

